EREGNIS
ZEHN JAHRE MEVD
September 1997- September 2007
Die Wurzeln der Bewegung, deren zehnten Jahrestag wir heute feiern, sind in der Vergangenheit zu suchen. Anfang der Siebziger Jahre, als in Europa die in verschiedenen Staaten verabschiedeten Gesetze die Todeskultur mit der Genehmigung zur Abtreibung bekräftigten, haben zwei tiefgläubige christliche Ärzte, Herr Prof Cherubino Trabucchi aus Verona und Herr Dr. Sigfried Ernst aus Ulm, beide jeweils Mitglieder der Ärztevereinigung für das Lebensrecht ihrer Länder den Grundstein für den Aufbau einer europäischen Union zum Schutz der menschlichen Würde und demzufolge des Lebens gelegt.
Anschließend und zwar im Jahr 1976 wurden in Italien, in der Stadt Trient die Vereinigung für die Familie im Trentino, in Verona der italienische Verband Zivilinitiativen zugunsten der menschlichen Würde – ärztliche Sektion (UIDIC) und in Deutschland in Untermarcktal, die Union Civium Europae, bekannt mit der Bezeichnung UCE, ins Leben gerufen, der die europäischen Vereinigungen unterschiedlicher Konfessionen aber mit derselben Zielsetzung beitraten.
Die Tätigkeit und die Initiativen dieser Vereinigungen zum Schutz der menschlichen Würde und des Lebens konnten sich koordinieren und dies trotz einiger angeschlossener Vereinigungen, die mit der vehementen Bekräftigung der von den Gründern befürworteten Prinzipien oft an Fanatismus grenzten. Dieser Standpunkt hat dem Image der zivilen und moralischen Tätigkeiten zum Schutz des Lebens und der menschlichen Würde nicht wenig Schaden zugefügt.
In den Achtziger Jahren, angesichts der Unmöglichkeit, sich über eine gemeinsame zivile und ethische Verhaltensweise zu einigen und gemeinsame Initiativen innerhalb der UCE zu starten, haben die italienische Vereinigung UIDIC und beinahe alle anderen angeschlossenen Vereinigungen entschlossen, aus der UCE auszutreten.
In der Folge, nach unzähligen Treffen und Besprechungen, anlässlich deren die Überzeugung bekräftigt wurde, dass zur Bejahung der natürlichen und ethischen Grundsätze die Glaubwürdigkeit die Grundlage und die Basis jeglichen Projekts und jeglicher Initiative darstellen muss, wurde in Innsbruck am 26. November 1994, auf Vorschlag der U.I.D.I.C. ( Italienischer Verband Bürgerinitiativen zum Schutz der menschlichen Würde), von den Vertretern einiger katholischer und protestantischer Vereinigungen aus Österreich, Italien, Deutschland, der Schweiz, Holland und Belgien, ein Dokument unterzeichnet, in dem der Wille zum Ausdruck gebracht wurde, die “MEVD”
(Europäische Bewegung zum Schutz des Lebens und der menschlichen Würde) - (der Namen war eine Idee des protestantischen Richters Peter W. Smitz, der Vereinigung “Christliche Juristen für das Lebensrecht” von Belgien und Holland) zu gründen, mit der primären Zielsetzung international mit den verschiedenen Vereinigungen auf europäischem Boden zusammenzuarbeiten, die sich zum Schutz der menschlichen Würde einsetzen und sich auf das christliche Konzept des Lebens und des Menschen berufen,
Zum heutigen Anlass fühle ich mich verpflichtet, die Urheber, die dieses Dokuments unterzeichnet haben, offiziell zu nennen:
Herr Dr. Franz Adler – aus Meran – Mitglied der UIDIC – welcher vor, während und nach den Vorbereitungsphasen des Projekts eine ausschlaggebende und unersetzliche Rolle gespielt hat und uns auch heute noch immer mit Rat und Tat zur Seite steht.
Desweiteren::
Herr Dr. Giovanni Barbaresco – aus Mestre, Venedig - Mitglied der UIDIC
Ing. Iohannes Bischof – aus München - Priorat “Militia Sancta Mariae”
Herr Dr. Med. Georg Gotz – aus Ausburg – Journalist, Direktor der medizinischen Fachzeitschrift “Sanitas”
Herr Prof. Josef Kramer – aus Krumbach – Deutschland
Frau Dr. Veronica Mende – aus Wien - Lebensrechtbewegung Österreich
Herr Prof. Valentino Perdonà – aus Verona – Mitglied der UIDIC
Herr Prof. Angelo Quaglia – aus Verona – Vorsitzender der UIDIC, welcher die gesamte Vorbereitungsphase des Gründungsakts der MEVD geleitet hat
Richter Pieter Smitz – aus Bilthove, Holland – Mitglied der Vereinigung Juristen für das Lebensrecht von Holland und Belgien.
Ein Jahr später, im Exerzitienhaus des Schwesterordens der Vinzentinerinnen, üblicher Sitz der Treffen und Besprechungen, hat der verstorbene RA Migliori aus Mailand, ehemaliger Vorsitzender der italienischen Lebensrechtbewegung, die Grundlagen des Statuts der MEVD mit den Richtlinien, den Zielsetzungen und den Wünschen ausgearbeitet. Der Entwurf des Statuts wurde dann den Vertretern der Vereinigungen, die das Originaldokument unterzeichnet hatten, zur Beurteilung unterbreitet
Nach langen drei Jahren (aber dabei muss bedacht werden, dass die Kommunikationszeiten äußerst lange sind, da auch Kurzkommunikationen immer in drei Sprachen – italienisch, deutsch und französisch zu verfassen waren ) kam es endlich zur offiziellen Gründung der MEVD, (mit Billigung des Statuts und Eintragung ins Register der Öffentlichen Urkunden der italienischen Republik unter Nr. 5372). Die Urkunde wurde hier in dieser prestigereichen Stätte am 20. September 1997 vor Notar Zeno Cicogna von den Vertretern der angeschlossenen Vereinigungen aus Österreich, Deutschland, Italien, der Tschechischen Republik und der Schweiz unterzeichnet. (Zu diesem Anlass wurde die Glückwunschbotschaft des Vorsitzenden des Europäischen Parlaments vorgelesen).
Aus steuerrechtlichen Gründen wird die MEVD laut den damals in Italien gültigen Gesetzen in das Verzeichnis der Nationalen nichtgewinnorientierten Organisationen (Non-Profit) eingetragen.
Anlässlich der Abfassung der Europäischen Konvention wurde die MEVD in das Konventionsforum miteinbezogen..
Außerdem wurde der Bewegung vom Bischof von Verona zum kirchlichen Berater ernannt.
Sofort nach ihrer Gründung bekennt sich die MEVD laut Gründungsstatut zur Meinungsbewegung kulturellen Charakters.
Welches sind die Zielsetzungen, die im Statut aufgeführt werden:
Die Förderung auf europäischer Ebene von kulturellen Initiativen zum Schutz des menschlichen Lebens von seiner Zeugung an und bis zum natürlichen Tod sowie der Schutz der Menschenwürde in allen Lebensbereichen.
Anlässlich der jährlichen Tagungen von – Augsburg – Berlin – Freiburg – Garda - Innsbruck – Paris - Prag - Salzburg - Straßburg – Verona und Wien, die seit der Unterzeichnung der Urkunde stattgefunden haben, haben die Vereinigungen, die die Initiativen der MEVD teilen, sich engagiert, insbesondere folgende kulturelle und erziehungsorientierte Initiativen zu unterstützen : a) zum Schutz des Embryos von der Zeugung an (wobei erklärt wurde, dass die MEVD gegen jegliche genetischen Versuche ist, die nicht das Wohlbefinden des Menschen zum Ziel hat) - b) zum Schutz der Familie, die auf die Ehe zwischen Frau und Mann gründet, - c) zur Vorbeugung der AIDS-Krankheit,- d) zum Schutz der Minderjährigen, um Gewalt jeglicher Art ihnen gegenüber vorzubeugen (Pädophilie, Gewalt- und Sexszenen, anrüchige Publikationen und innerfamiliale Gewalt ) – e) gegen die Pornographie und die Gewalt in den Medien – f) zum Schutz der Würde der Frauen, gegen deren Strumentalisierung in der Werbung und in der Spektakelindustrie– g) zu Gunsten von Initiativen für ledige Mütter und Familien mit Handicapkindern.
Bis zum heutigen Tag wurden mit vorgenannten Zielsetzungen folgende Petitionen ans Europäische Parlament gesandt: 1) Interpellation hinsichtlich der Einrichtung eines “Juristischen Statuts des Embryos”- 2) gegen die Anwendung der Abtreibungspille “RU 486” – 3) “Zum Schutz der Würde der Frau”- 4) “Zum Schutz der Familie, die auf die Ehe zwischen Frau und Mann gründet” – 5) “Gegen die Pornographie und das Einnehmen von Drogen – 6) “Zur Vorbeugung und Kontrolle der Prostitution” – 7)“ Zur Kontrolle und Regelung der Diskotheken”- 8) “Zum Schutz der ledigen Mütter” – 9) “Gegen Gewalt und Pornographie in den Medien (zum Schutz der Minderjährigen”) – 10) „Zur Vorbeugung der Aids-Krankeit ” – 11) “Gegen das Klonen von Menschen” – 12) “Gegen Kinderarbeit” – 13) “Gegen die Pädophilie” – 14) “Zum Schutz der Würde des Menschen im schwierigen Bereich der Organtransplantationen”- 15) “Gegen die Euthanasie” – 16) Damit in der Charta der Konvention der Beitrag der christlichen Kultur bei der Gründung Europas erwähnt wird” – 17) “Damit in der Charta der Konvention die Würde des Menschen von seiner Zeugung an anerkannt wird, da diese Würde als „unteilbar“ anzusehen ist .
(Alle Petitionen sind angenommen worden)
Anlässlich der Jahrestagung von Garda (Oktober 2003) wurde die “Charta von Garda” zum Schutz und zur Förderung der Frau abgefasst. Das Dokument wurde an alle Institutionen der Europäischen Gemeinschaft gesandt und an alle Abgeordneten des europäischen Parlaments - an den Generalsekretär der UNO sowie an alle dort vertretenen Staaten.
Zum Abschluss der Tagung in Salzburg (29. September – 02. Oktober 2005) sind folgende drei Petitionen an das Europäische Parlament gesandt worden:
1) Zum Schutz des gezeugten Kinds und zur Unterstützung von Müttern in Schwierigkeiten – 2) Zum Schutz des Embryos bei wissenschaftlichen Forschungen -3) Zur Sterbensbegleitung, Nein zur Euthanasie
Das Europäische Parlament, hat bis zum heutigen Tag drei Empfehlungen zur Diskussion zugelassen und dann gebilligt und diese anschließend an die Mitgliedsstaaten weitergeleitet, und zwar die Petitionen über die Prostitution und die Versklavung – über die Würde der Frau in der Werbung und über gewalttätige und vulgäre Fernsehsendungen.
Hiermit habe ich in großen Linien die Geschichte der MEVD aufgezeichnet, die aber früher oder später als Organisation, die auf internationaler Ebene tatkräftig und effizient auftreten will, sicher in die Nähe von institutionellen Zentren wie Brüssel oder Straßburg verlegt werden muss.
Intervention von Haussler
Intervention von Grandis
Intervention von Viscardini